Irrwege der KiTa-Reform
06 FebDie ersten Auswirkungen der KiTa-Reform werden sichtbar. Obwohl in der Lübecker Verwaltung noch keine Klarheit über die Zahlen besteht, gibt es bereits erste Verschlechterungen bei den Trägern - und somit auch bei uns Eltern. Die Politik vertagt sämtliche Anträge zum Thema Kita seit Monaten immer und immer wieder. Die Kreiselternvertretung hat einen Brandbrief verfasst, freie Träger haben sich an die Presse gewandt. Das Medienecho war groß, hier eine Zusammenfassung der letzten Tage.
Brandbrief der KEV
Neues KitaG: Qualitätsminderung in den Kitas und Kostenexplosion für Eltern stoppen! - So lautet die Überschrift. Inhaltich geht es darum, dass der größte freie Träger Lübecks vorsorglich seinen Springerpool aufgelöst hat, weil diese Springkräfte nicht mehr durch das neue Kitagesetz finanziert werden. Für die Mitarbeitenden in den Kitas heißt das, dass sie im Krankheitsfall keine Vertretung haben. Damit kommt es jetzt schon zu deutlich mehr Schließungen einzelner Gruppen oder auch ganzer Kitas. Immer öfter müssen Kinder früher abgeholt werden, weil der Personalschlüssel nicht gewährleistet werden kann. Außerdem hat die KEV berechnet, dass es bis zu 50 % Kostensteigerung pro Kind kommen kann - durch den Wegfall des Krippengelds und der zeitgleich geplanten Erhöhung des Verpflegungsentgelts. Auch hier ist noch zu klären, was alles in das Verpflegungsentgelt eingerechnet werden darf. Leider gibt es dazu noch keine Verordnung vom Land, die das Gesetz konkretisiert.
Hier findet ihr den Brandbrief der Kreiselternvertretung Lübeck
Brief des Trägers KIKS!
KIKS betreibt eine Kita nahe eines Krankenhauses und hat daher Öffnungszeiten von 6 bis 19 Uhr, einen überdurchschnittlichen Betreuungsschlüssel und nur 10 Schließtage im Jahr. Jetzt fürchten sie um diese Bedingungen, denn die Lübecker Politik hat sich noch nicht zu den bestehenden Standards bekannt und die Verwaltung hat keine konkreten Zahlen genannt.
Hier findet ihr den Brief des KIKS!
Appell der Wähler*innengemeinschaft GAL
"Eltern und Träger nicht im Regen stehen lassen!" - das fordert die GAL in ihrer Pressemitteilung. Qualität und Finanzierung müssen sofort gesichert werden.
FDP fordert SPD und CDU auf
"Kitas: CDU und SPD müssen Farbe bekennen" - fordert die Lübecker FDP in ihrer Pressemitteilung. Sie fordert eine schnellstmögliche Bekenntnis zu den bestehenden Standards.
Übersicht der Presseartikel
KN - Neues Kita-Gesetz: Eltern schreiben Brandbrief an Politiker
Abstriche bei der Qualität, Explosion bei den Kosten – das fürchten Elternvertretungen durch das neue Kita-Gesetz. „Die Finanzierungssituation vor Ort ist unklar, die Verwirrung groß“, sagt Axel Briege vom Vorstand der Landeselternvertretung der Kindertagesstätten.
Zum Artikel in den Kieler Nachrichten vom 5.2.2020
KN - Eltern fürchten hohe Verpflegungkosten
Das neue Kita-Gesetz soll Eltern entlasten und die Qualität der Kinderbetreuung sichern. Doch Elternvertretungen im Land fürchten, dass ihre Betreuungskosten durch die Hintertür steigen und die Betreuungsqualität sinkt. Was ist dran an den Befürchtungen?
Zu diesem Artikel in den Kieler Nachrichten vom 5.2.2020
KN - Kommentar: Finanzierungsfragen klären
Die Redakteurin der Kieler Nachrichten Heike Stüben hat nicht nur die Artikel recherchiert und geschrieben, sondern auch noch einen persönlichen Kommentar verfasst.
Zum Kommentar von Heike Stüben zum Kita-Gesetz vom 5.2.2020
KN - Ministerium will für Aufklärung sorgen
Nur einen Tag später antwortet das Ministerium auf die Artikel mit konkreten Zahlen. Außerdem äußert sich die Stadt Kiel, was dort an Verbesserungen geplant ist.
Hier der Artikel vom 6.2.2020 aus den Kieler Nachrichten
LN - In Lübeck herrscht Chaos
Weil die Finanzierung durch das Land unsicher ist, haben erste Kita-Anbieter in Lübeck Stellen gestrichen. Stadt und Politik warten auf Signale aus Kiel, Eltern haben einen Brandbrief geschrieben und prangern die Planungsunsicherheit an.
Artikel der Lübecker Nachrichten von Kai Dordowsky vom 6.2.2020
NDR - Eltern auf Kita-Odyssee
Die ganze KiTa-Reform nützt gar nichts, wenn viele Kinder erst gar keinen Platz finden. In Lübeck zum Beispiel ist die Versorgungsquote bei den Unter-Drei-Jährigen bei 40 %. Der Bedarf ist garantiert wesentlich höher. Dazu gab es vor kurzem einen Beitrag mit uns im NDR und im Deutschlandfunk.
Hörfunk-Bericht vom 6.2.2020 im Deutschlandfunk
Fernseh-Beitrag vom 28.1.2020 im NDR Schleswig-Holstein Magazin