Am Samstag, den 4. März 2023 öffneten sich die Türen der Familienbildungsstätte der Gemeinnützigen für unser erstes Kita-Barcamp. Es war etwas ganz besonderes, denn es war gemeinsam von und für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Und: Es war richtig gut! Wir haben uns wertschätzend und auf Augenhöhe über verschiedene Kita-Themen austauschen können. Von Eltern über Fachkräfte, Kitaleitungen und Politiker:innen waren verschiedene Sichtweisen vertreten und wir hatten genug Zeit, uns gegenseitig zuzuhören. Der Nachmittag verging wie im Fluge. Am Ende fanden wir mit der richtigen Wortwahl überall einen Konsens, dass wir eigentlich alle das gleiche wollen: das Beste für unsere Kinder. Neben reiner Betreuung soll es in den Kitas auch Zeit für pädagogische Arbeit mit den Kindern geben. Wir Fachkräfte und Eltern wollen nicht gegeneinander ausgespielt werden oder irgendwas zulasten der anderen gewinnen. Wir wollen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass die Politik frühkindliche Bildung ausreichend finanziert und wertschätzt.

Das waren die Themen

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Dokumenation

Kitaplatzvergabe

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Gesunde Ernährung

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Für eine gute Ernährung in der Kita müssen sich erst einmal alle Akteure bewusst werden, was eine ‚gute Ernährung‘ in Kita ist. Wir kamen zu dem Schluss, dass für eine gute Ernährung (= hohe Qualität) in der Kita vor allem 5 „Säulen“ wichtig sind:

  1. Hohe Qualität des Essens: Das Essen sollte „kindgerecht“ sein. Das heißt: angemessene Größen der Portionen und der zubereiteten Lebensmittel, wenig Zucker, wenig Gewürze, viel Obst und Gemüse, fleischlos/fleischreduziert.
  2. Gute Organisation und gute Rahmenbedingungen: Jede Kita sollte selbst frisch kochen (mit angestellten Hauswirtschaftler:innen). Es sollte einen Aushang geben „Empfehlung für Brotdosen“. Jede Kita sollte einen Ernährungsplan haben, in diesem sollten die Punkte unter 1 enthalten sein, außerdem sollten dort organisatorische Aspekte festgehalten werden, z.B.: Es ist ruhig/stressfrei beim Essen. Erzieher:innen essen mit (Vorbildfunktion). Es gibt Rituale (z.B. Sprüche, Beten, Geburtstagsrituale). Die Räume zum Essen sind ansprechend gestaltet, es ist genug Platz.
  3. Genügend Geld: Es muss genug Geld vorhanden sein, damit eine gute Qualität des Essens gewährleistet ist. Die Mittelverwendung sollte transparent sein. Möglichst keine Kosten für Eltern.
  4. Partizipation und Bildung: Mitentscheiden: Kinder sollten mitentscheiden können, was gekocht wird. Mitmachen: Es sollte Kinderkochen geben, bei dem Kinder Bildung über eine gesunde und umweltverträgliche Ernährung erhalten und kochen lernen.
  5. Umweltverträglichkeit: Das Essen sollte maximal umweltverträglich sein, das bedeutet: regional und saisonal kochen, möglichst ohne Fleisch, Müllvermeidung (Verzicht auf Plastikverpackungen, durch gute Planung Lebensmittelverschwendung reduzieren, übrig gebliebenes Essen spenden - z.B. an die Tafel/an foodsharing).

Unsere Forderungen an die Politik:

  • verbindliche Vorgaben für Kitas (Leitfaden), dieser sollte allen Kitas zugeschickt werden, außerdem sollen Kitaleitungen verpflichtend eine Schulung zum Thema „Gesundes und umweltverträgliches Essen“ besuchen
  • Kontrolle der gemachten Vorgaben
  • genug Geld bereit stellen, um Qualität sicherzustellen
  • entsprechende Räumlichkeiten und entsprechendes Personal sicherstellen
  • „Botschafter:innen“/Multiplikator:innen ausbilden, die Wissen über gesunde und umweltverträgliche Ernährung in die Kitas bringen

Fachkräfte-/Personalmangel

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Inklusion

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Was ist Inklusion für uns? ALLE Kinder sind in ALLEN Kitas willkommen, niemand wird ausgeschlossen, alle Menschen sollen angenommen werden. Die Inklusion funktioniert aktuell nur in einigen wenigen Kitas in Lübeck. Dort gibt es überall auch nur Einzelfallentscheidungen. Einheitliche Prozesse sind nicht vorhanden. Viele Kitas sind weder barrierefrei, noch ist eine inklusive Haltung der Fachkräfte, Eltern sowie des Kita-Trägers vorhanden.

Forderung an die Politik:

  • Alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, Sprache, Religion, Kultur, emotionalen, geistigen oder körperlichen Unterschiede, sollen die Möglichkeit haben, eine bedarfsgerechte Bildung, Betreuung und Erziehung in einer wohnortnahen Kita zu erleben. Es sollen keine extra Förderzentren dafür notwendig sein.
  • Damit Inklusion funktioniert, ist eine inklusive Haltung der Gesellschaft notwendig.
  • Auch eine inklusive Haltung des Kita-Trägers ist unabdingbar, um eine Inklusion in allen Kitas zu erreichen.
  • Voraussetzungen sind die Aufstockung von Personal, Anpassung der Raumstrukturen (Barrierefreiheit, nonverbale Kommunikationsmittel, z.B. Gestaltung der Räume mit Metacom-Symbolen, Rückzugsorte) sowie ein bedarfsgerechter Fachkraft-Kind-Schlüssel.
  • Der Begriff „I-Kind“ führt zu einer Stigmatisierung. Daher sollen Kinder mit Beeinträchtigungen, egal welcher Art (emotional, geistig, körperlich beeinträchtigt), nicht mehr als „I-Kind“ bezeichnet werden.

Schließtage

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Demokratie in der Kita

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Hausaufgaben fürs Kita-Gesetz

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Wie geht es weiter?

Wir wollen uns Mitte des Jahres gemeinsam in einer Online-Veranstaltung treffen und weiter zu aktuellen Themen austauschen. Im Herbst 2023 wird es eine Fortsetzung des KITA-Barcamps geben in ähnlichem Format. Ort und Datum wird hier veröffentlicht. Der Kontakt zwischen Eltern und Fachkräften ist nun hergestellt. Zum Austausch nutzen wir die bestehenden Kanäle auf Facebook und Instagram.

Vernetzung

Facebookgruppe des Verbands Kita-Fachkräfte aus Schleswig-Holstein

Instagram-Profil des Verbands Kita-Fachkräfte aus Schleswig-Holstein

Facebookgruppe von ElternSTIMME e.V.

Instagram-Profil ElternSTIMME e.V.

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